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Was gehört zur Abfallart Reifen, was nicht?

Für die Entsorgungskosten bei Altreifen ist es bedeutsam, ob es sich um Reifen auf oder ohne Felgen handelt. Tatsächlich gehören in die Altreifenentsorgung ausschließlich Fahrzeugreifen aller Art:

Autoreifen

LKW-Reifen

Motorradreifen

Traktorreifen

Nicht für die Altreifenentsorgung geeignet sind andere Produkte aller Art, selbst wenn sie aus Gummi oder Kautschuk bestehen. Das gilt auch für Fahrradreifen.

Bei Fragen sind wir gerne persönlich für Sie da

Sortierhinweise zur Abfallart Reifen

Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz regelt, dass Hersteller, Handel oder Entsorgungsbetriebe Altreifen zur weiteren Verwertung zurücknehmen müssen. Entsprechend groß ist das Angebot an Rücknahmestellen:

  • Werkstätten, Autohäuser und Filialen von Serviceketten
  • Reifenhandel und Vulkanisierbetriebe
  • Wertstoffsammelstellen von Städten und Gemeinden
  • Unternehmen der privaten Entsorgungswirtschaft
  • Spezialfirmen für Reifenrecycling

Während Betriebe der privaten Abfallwirtschaft und kommunale Wertstoffhöfe oft eine geringe Gebühr pro Altreifen berechnen, bieten Werkstätten und Reifenhandel die Entsorgung unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos an. Wer sich über die örtlichen Möglichkeiten zur kostenlosen und umweltgerechten Entsorgung von Altreifen informieren will, findet Ansprechpartner in den zuständigen kommunalen Abteilungen sowie bei Handel und Verbänden. Zusätzliche Wegweiser können sein:

  • die Initiative ZARE (Zertifizierte Altreifen-Entsorger)
  • der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e. V.
  • der Bürgerservice der Kommunen und Städte (für Adressen, Öffnungszeiten und Gebühren bei der Abfall- und Wertstoffentsorgung)

Altreifen können in kleineren oder größeren Mengen gesammelt und entsorgt werden. REMONDIS übernimmt die Entsorgung sowohl großer als auch kleiner loser Sammlungen. Zudem stellen wir Entsorgungsbehälter aller Größen bereit, von Gitterboxen über kleine Mulden bis hin zu Containern.

Nicht gestattet ist die Entsorgung von Altreifen über den Hausabfall oder die gelbe Tonne. Ebenso dürfen Altreifen nicht in den Sperrmüll oder auf Abfalldeponien. Auch der Einsatz als Gartendekoration oder Spielzeug ist keine gute Idee, denn beim Lagern oder Bearbeiten von Reifen können Schadstoffe freigesetzt werden. Nicht zuletzt drohen bei unsachgemäßer Altreifenentsorgung Bußgelder von 30 bis 25.000 Euro.

Fakten rund um die Abfallart Reifen

Reifen bestehen aus einem Materialmix von Kautschuk, Metall und Textilien. Altreifen sind Gebrauchtreifen, die in Deutschland nicht mehr für den Einsatz im Straßenverkehr zugelassen sind, weil die Mindestprofiltiefe unterschritten wird, der Reifen beschädigt oder älter als zehn Jahre ist. Das Alter kann man der DOT-Nummer entnehmen, die sich auf jedem Reifen findet. Die Mindestprofiltiefe gilt auch für alle Staaten der Europäischen Union.

In Deutschland fielen im Jahr 2008 gut 568.000 Tonnen Altreifen an, in der EU rund 3,2 Millionen Tonnen. Davon konnten 0,58 Millionen Tonnen in der EU wiederverwendet, runderneuert oder exportiert werden. Rund 2,6 Millionen Tonnen waren Altreifen, von denen etwa 1,2 Millionen Tonnen wiederverwertet werden konnten. Circa 1,3 Millionen Tonnen wurden energetisch verwertet – das sind zusammen rund 95 Prozent. Mit etwa 0,13 Millionen Tonnen wurden 5 Prozent der Altreifen entweder einer Beseitigung oder einem unbekannten Zweck zugeführt. Darin dürfte die Weiterverwendung enthalten sein. In Deutschland liegt die Verwertungsquote bei knapp 100 Prozent.

Reifen

Recyclingwege der Abfallart Reifen

Runderneuerung

Die Runderneuerung von Gebrauchtreifen dient als Beispiel für „Vorbereitung zur Wiederverwendung“ nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz. Sie stellt ein Verwertungsverfahren dar. Hierfür vorgesehene Reifen sind somit Abfälle zur Verwertung unabhängig davon, dass infolge der Laufzeitverlängerung von Reifen mit unbeschädigter Karkasse letztlich Abfall sogar vermieden wird.

Bei der Runderneuerung wird die Lauffläche abgeschält und durch eine neue ersetzt. Diese wird der Karkasse aufvulkanisiert. Die Runderneuerung ist, berücksichtigt man lediglich das Rohmaterial, ökoeffizient: Benötigt man für die Produktion eines Lkw- oder Busreifens rund 60 bis 80 Kilogramm Gummimischung und rund 28 Liter Rohöl, erfordert die Runderneuerung nur rund 15 Kilogramm Gummi und rund 5,5 Liter Öl. Runderneuerte Reifen kosten 45 bis 60 Prozent eines Neureifens. Der Anteil der runderneuerten Pkw-Reifen liegt in Deutschland bei circa 10 Prozent, für Winterreifen bei 20 Prozent. Bei Lkw-Reifen stellen sie circa die Hälfte der Ersatzbereifung.

Neuere Verfahren ermöglichen es, hohe Anteile wiederaufbereiteten Gummis in die Produktion von Neureifen und runderneuerten Lkw-Reifen zurückfließen zu lassen. Die Verwertungsquote für die erfassten Altreifen (stofflich und energetisch) ist in den 27 Staaten der EU seit 2007 stabil, sie stieg in diesem Zeitraum von 94 auf 96 Prozent. In Deutschland wurde bereits 2006 eine Verwertungsquote von nahezu 100 Prozent erreicht.

Recycling

Die stoffliche Verwertung von Reifen aller Art umfasst das Herstellen von Granulaten und Gummimehl – im Jahr 2015 etwas mehr als 200.000 Tonnen. Beides wird vor allem für die Erzeugung von Gummiprodukten in Form elastischer Einstreumaterialien oder Gummiformteilen für Sportanlagen, Arbeitsplatzmatten, Fallschutzplatten und Platten zur Isolierung oder Abdichtung (etwa an Dächern) sowie für Elastomer-Legierungen verwendet. Ferner werden Granulate und Gummimehl dem Bitumen des Asphalts zugesetzt, um Verkehrsgeräusche zu mindern oder seine mechanischen Eigenschaften zu verbessern.

Ein Teil des wiederverwendeten Altreifengranulats wird für die Neuproduktion von Reifen und zur Runderneuerung verwendet. Die Verwertung von Altreifen zur Herstellung von Gummigranulaten wurde in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Beim Recycling von Altreifen kann bislang nur der Gummianteil zurückgewonnen werden, das sind 69 Prozent des Altreifens. Der Textilanteil (14 Prozent) und der Stahlanteil (16 Prozent) gehen ins Zementwerk. Nur ein Prozent eines Reifens bleibt zur Beseitigung. Es laufen aber bereits Versuche, auch die guten Dämmeigenschaften des isolierten Textilanteils zu nutzen.

Der Stahlanteil ist, sofern frei von Anhaftungen, sehr hochwertig. Zur Frage, ob Altreifen besser werkstofflich oder energetisch verwertet werden sollten, kommen internationale Studien zu dem Ergebnis, dass die stoffliche Verwertung von Altreifen in allen Belangen die umweltverträglichere Variante ist. Bei der Verwertung in der Zementindustrie sollte aber nicht ausschließlich von einer energetischen Verwertung gesprochen werden.

Reifen und Schläuche von Kleinkraft- und Fahrrädern sind beim Reifenrecycling Störstoff, weil sie nur wenig Gummi auf der Lauffläche und andere Gummimischungen aufweisen. Sie sollten daher nicht gemeinsam mit den Kraftfahrzeugreifen erfasst werden. Reifen und Schläuche von Kleinkraft- und Fahrrädern sind aber − sicher nur untergeordnet − als Rohmaterial für die Produktion von Taschen etc. gesucht. Schläuche lassen sich im Haushalt auch zu Allzweck-Gummiringen (quergeschnitten) verarbeiten.

Rohstoffliche Verwertung

Die Erzeugung chemischer Grundstoffe aus Altreifen durch rohstoffliche Verwertungsverfahren wie die Pyrolyse, Hydrierung oder Vergasung hat sich am Markt bisher nicht dauerhaft etablieren können.

Stofflich-energetische Verwertung

In Deutschland werden Altreifen zu 49 Prozent (werk)stofflich und zu 51 Prozent energetisch verwertet. Wird in Zementwerken verwertet, kann auch von einer stofflich-energetischen Verwertung gesprochen werden, denn der Stahlanteil der Karkasse wird als Eisen-Oxid-Komponente für den Klinker – das Zwischenprodukt bei der Zementherstellung – benötigt. Auch auf Europa bezogen hat die energetische Verwertung von Altreifen nicht mehr die Bedeutung der früheren Jahre: Lagen die energetische Verwertung 1996 noch mit 53 Prozent Anteil und das Recycling (Granulierung) mit 13 Prozent Anteil weit auseinander, so liegen beide seit 2013 in etwa gleichauf. Der Recyclinganteil ist seit 1996 kontinuierlich gestiegen, während die energetische Verwertung seit 2005 kontinuierlich abnimmt.

„Verwertung“ in Ablagerungen

Beim Einsatz von Altreifen beispielsweise zur Konditionierung von Schlammteichen handelt es sich sicher nicht um eine geeignete Verwertung oder den Einsatz einer bestverfügbaren Technik, sondern eher um eine Gelegenheit zur Billigentsorgung. Entsprechenden Anträgen sollte daher aus fachlicher Sicht nicht stattgegeben werden.

Weiterverwendungsmöglichkeiten von Altreifen

Nach professioneller Instandsetzung durch Vulkaniseure ist der Weiterverkauf als runderneuerter Reifen möglich. Ebenfalls möglich ist die Verwendung als Brennstoff für die Industrieproduktion, die Materialtrennung zum Recycling einzelner Komponenten oder Herstellung von Gummigranulat, etwa für Bodenoberflächen. Zudem ist eine Beimischung in Baumaterialien wie Asphalt möglich.

Verwendungen abseits des Recyclings

Altreifen werden beispielsweise weiterverwendet als Fender an Kai oder Pier und an Wasserfahrzeugen, aufgestapelt als Pufferzone im Motorsport, zur Beschwerung von Folien auf Mieten (zur Überwinterung von Feldfrüchten) sowie von Folien oder Vliesen bei Deponiebau oder -betrieb. Sie können zur Lärmminderung und als Stützskelett für steile Erddämme in Schallschutzwänden eingesetzt werden – auch mit der Option einer Bepflanzung. Sie dienen als Spielgeräte oder als Ausgangsmaterial für künstlerisches oder kunsthandwerkliches Design, zum Beispiel für Taschen.

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